dju in ver.di fordert

Deniz Yücel sofort frei lassen

Pressemitteilung vom 17.02.2017

dju in ver.di fordert sofortige Freilassung von Deniz Yücel

Die deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di fordert die sofortige Freilassung des Türkei-Korrespondenten der Welt, Deniz Yücel: „Deniz Yücel ist ein Journalist, kein Terrorist. Er hat, wie es seine Aufgabe ist, über einen Hackerangriff auf den türkischen Energieminister Albayrak recherchiert und berichtet, durch den Informationen über die Kontrolle türkischer Medienkonzerne und die Beeinflussung der Öffentlichkeit über fingierte twitter-accounts allgemein öffentlich zugänglich gemacht wurden. Das ist kein Verbrechen, sondern seine Arbeit“, stellte die Bundesgeschäftsführerin der dju in ver.di, Cornelia Haß, fest.

Es gebe keinen Anlass, Yücel fest zu halten, der sich am Dienstag (14. Februar) in das Polizeipräsidium von Istanbul begeben hatte, um Fragen der Ermittler zu beantworten, die ihn wegen seiner Recherche über den Hackerangriff gesucht hatten: „Auch die Bundesregierung muss sich für die Freilassung eines Trägers der grundgesetzlich geschützten Pressefreiheit einzusetzen. Den Verantwortlichen in der Türkei muss bewusst werden, dass Presse- und Meinungsfreiheit in einem Rechtstaat unverhandelbar sind“, sagte Haß.

 Im Zusammenhang mit der so genannten E-Mail-Affäre um den türkischen Energieminister, der zugleich auch Schwiegersohn des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan ist, wurden seit Ende Dezember noch sechs weitere Journalisten türkischer Medien festgenommen. Drei von ihnen befinden sich wegen des Vorwurfs der Mitgliedschaft bei jeweils einer anderen Terrororganisation in Untersuchungshaft. Im Fall einer Verurteilung drohen ihnen bis zu zehn Jahre Haft.

 

Pressekontakt

Monique Hofmann
Bundesgeschäftsführerin
Deutsche Journalistinnen- und Journalisten Union dju in ver.di

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