dju in ver.di gratuliert türkischer Journalistengewerkschaft TGS zum Willy-Brandt-Sonderpreis

Pressemitteilung vom 23.01.2017

Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di gratuliert der türkischen Journalistengewerkschaft Türkiye Gazeteciler Sendikasi (TGS) zu ihrer Auszeichnung mit dem Willy-Brandt-Sonderpreis für besonderen politischen Mut. „TGS hält dem politischen Druck stand, setzt sich über fortwährende, auch persönliche Bedrohungen hinweg und hört trotz der sich zunehmend zuspitzenden Lage in der Türkei nicht auf, Zensur, Angriffe auf Medien und Journalist_innen sowie Verhaftungen öffentlich zu kritisieren“, würdigte der stellvertretende dju-Bundesvorsitzende Peter Freitag die Arbeit der Journalistengewerkschaft.

Freitag erinnerte an die türkischen Journalistinnen und Journalisten, die sich derzeit in Haft befinden oder außer Landes fliehen mussten. „Die Situation von Pressefreiheit und Meinungsfreiheit in der Türkei nimmt eine immer erschreckendere Entwicklung“, warnte er. „Das darf uns nicht kalt lassen.“ Es sei wichtig, die Lage der Medien und Journalist_innen in der Türkei im Bewusstsein der internationalen Öffentlichkeit zu halten. Dies sei eine wesentliche Aufgabe der europäischen Journalistengewerkschaften.

Die dju in ver.di unterstützt die türkischen Kolleginnen und Kollegen und hat der TGS anlässlich eines Treffens im Vorfeld der Verleihung des Willy-Brandt-Preises ihre Solidarität zugesichert. Bei dem persönlichen Gespräch zwischen dem Präsidenten und dem Generalsekretär der türkischen Journalistengewerkschaft, Gökhan Durmus und Mustafa Kuleli, sowie Peter Freitag und der dju-Bundesgeschäftsführerin Cornelia Haß ging es auch darum, Verabredungen für eine engere künftige Zusammenarbeit zu treffen. In der Online-Ausgabe des medienpolitischen ver.di-Magazins Menschen Machen Medien ist aus diesem Anlass zudem ein Gastbeitrag von Durmus über die aktuelle Lage der Journalist_innen in der Türkei erschienen.

Hinweis für die Redaktionen: Der Internationale Willy-Brandt-Preis wurde 2011 von der SPD ins Leben gerufen. Er wird an Personen oder Institutionen verliehen, die sich in vorbildlicher Weise für die internationale Verständigung zwischen den Völkern eingesetzt haben. Bisherige Preisträger_innen waren unter anderem der Dirigent Daniel Barenboim, die ungarische Philosophin Ágnes Heller oder der norwegische Premierminister Jens Stoltenberg.